Land Rover Freelander 2 Schlüssel – Akkutausch
Nun war es soweit, mein Auto-Schlüssel funkte nur noch aus ca. 50cm vom Fahrzeug. Ein Öffnen, bzw. „coming home“ Licht auf dem Parkplatz ging nicht mehr. Ich musste schon Wissen, wo das Auto steht.
Unterschied zwischen Land Rover und VW/Audi/Skoda, …. Auto-Schlüssel
Nun ja der Autoschlüssel von Land Rover enthält halt einen Akku und keine Batterie. Bei der Batterie (wie bei VW, Audi, Skoda, …) muss man fast jedes Jahr die Batterie wechseln, bei einem Akku ist irgendwann der Akku hinüber und muss getauscht werden.
Nach nun 14 Jahren scheint das bei meinem Schlüssel der Fall zu sein. Eine Messung mit dem Voltmeter ergab zwar noch 3,0V, aber keine Leistung mehr, so das der Akku im Schlüssel beim drücken eines Knopfes in die Knie ging.
Also im Internet schlau machen und ich bin in meinem Lieblingsforum bei BlackLandy.eu auch fündig geworden. Die Bilder dort waren zwar etwas dunkel, aber man konnte sehen was einen erwartet. Die Beschreibung reichte als Anleitung aus.
Was empfehle ich als Werkzeug?
- Keilstift zur Spreizung
- „Spurger“ oder Gitarrenchip zum trennen
- Lötstation (am besten geregelte Temperatur) mit feiner Lötspitze und elektro Lötzinn.
- Entlötdraht und/oder Entlötpumpe mit feiner Spitze
- Dremel mit 0,8mm Bohrer und Trennscheibe
- Hitzebeständige Unterlegmatte
- Wer hat, einen Haltehelfer mit Lupe und Licht.
Wie lange dauert das ganze? Je nach Feinmotorik und Werkzeug sollte man 30 Minuten einplanen.
Wie öffne ich einen Autoschlüssel für den Freelander 2?
Der Schlüssel lässt sich nicht wie jeder andere einfach öffnen und die Batterie tauschen. Nein, hier haben die Autobauer aus UK einen Akku eingebaut und verlötet.
Wenn man fährt, dann lädt sich der Akku im Fahrzeug-Schloß, daher sollte man alle Schlüssel im Ring-Tausch fahren, damit keiner länger als 6 Monate liegt und der Akku dann irgendwann tiefen entladen ist.
Zum Einsatz kommt in der Fernbedienung / Autoschlüssel eine VL2330. Die sieht aus wie eine Standard CR2030, die Ihr aus vielen elektronischen Geräten kennt, aber die CR2030 ist eine Lithium-Batterie und die VL2330 ist ein wiederaufladbarer Lithium-Akku.
Im übrigen stehen die ersten beiden Zahlen für den Durchmesser in mm und die letzten für die Höhe in 10/mm. 2030 bedeutet also 20mm im Durchmesser und 3,0mm hoch. Die VL2330 ist dann 23mm im Durchmesser und 3,0mm hoch (ohne Lötbeine)
Da ich den Schlüssel nicht mit Gewalt öffnen wollte, dachte ich versuche es mal mit meinem iFixit Werkzeug für Smartphones.
Also im Ergebnis sieht man dann, das die beiden Gehäuseschalen verklebt sind und zusätzlich noch 4 Führungsnasen haben. Mit dem Kunststoff-Spreizer und dem (stumpfen) Metall „Spudger“ ging das recht leicht, aber nicht ganz ohne Kraft. Das Gehäuse ist stabil und geht dabei nicht kaputt.
Die Ersatzgehäuse bei ebay oder Ali-Express für unter 10€ passen nicht unbedingt für die Platinen der original-Schlüssel, da hier manche Platinen leicht anders geformt sind.
Den neuen Ersatzakku habe ich auf Amazon mit „VL2330“ gesucht und für rund 3,50€ (aktuell wieder bei 10€) mit prime bestellt. Der Ersatz ist wie der Original von Panasonic.
Im Foto (links) seht ihr nun die Nasen (grün) die die Schalen beim Zusammensetzen in „Position“ bringen.
In der oberen Hälfte sieht man, das die Schlüsselschale in der Produktion aus 2010 ist.
Die beiden ovalen (rot) Elemente sind die Aufnahme des Batteriehalters, die roten Kreise die Auflage des Schlüssels, um ihn zu fixieren.
Man sieht auch sehr deutlich, dass die Kanten leicht rauh und gräulich sind, das deutet stark auf einen Kleber (zB. Sekundenkleber) hin. Ich werde das nachdem der Akku-Tausch im Schlüssel fertig ist auch wieder (punktuell) mit Sekundenkleber fixieren. Wasserdicht ist er dann natürlich nicht.
Akkus entfernen und neuen Akku einbauen
Nun gilt es mit einem Lötkolben die alte Batterie (am besten mit dem schwarzen Batteriehalter) „abzulöten“.
Das Batteriefach ist mit 3 Kunststoffbügeln über Platinennasen gesichert. (Links rote Kreise)
Fangt am besten mit der breiteren Nase an und bewegt sie so weit nach uassen, dass Ihr das Batteriefach minimalst anheben könnt.
Da wir nur 2 Hände haben (eine hält den Lötkolben, die andere die Platine) habe ich nun einen „Keilstift“ (Bild rechts) genutzt, welcher unter dem Batteriefach einen leichtem Druck zum „abheben“ erzeugt, so ist die dicke Lötfahne des Akku leichter zu entlöten.
Den Lötkolben bitte nicht zu heiß einstellen 200-220 Grad reichen völlig aus.
Wenn der Akku mit Fach ausgelötet ist ziehen wir nun das schwarze Batteriefach vom Akku.
Nun kommt der Dremel zum Einsatz, mit einem Akku Schrauber / Bohrer geht das nicht, zu grobmotorisch.
Beim Entlöten der dünnen Lötfahne ist mir diese abgebrochen und ein Rest im Platinenloch verblieben.
Mit der Entlötpumpe und Entlötdraht hat es hier nicht funktioniert, daher musste ich das kleinere Loch mit einem 0,8mm Bohrer (Dremel) aufbohren.
Für das große Loch benötigt man einen 1mm Bohrer.
Da man beim Einlöten des neuen Akkus sicherstellen muss , dass der Lötzinn auch auf beiden Seiten gut fliesst und man das mit dem Batteriefach nicht sehen kann, ist es nun besser das Batteriefach zu teilen. Hierzu nehme ich meinen Dremel mit einer kleinen Trennscheibe und teile diesen von der einen bis zur anderen Seite der Lötfahnendurchgänge (Foto der rote Strich) auf. Plastikgrate bitte mit dem Messer entfernen.
Nach dem löten die Lötfahnen also auf beiden Seiten gut auf den Lötfluss prüfen.
Danach die beiden Batteriefachhälften wieder in Position bringen und unter den Akku schieben (Pfeile links). Auch die Plastiknasen wieder in Position bringen, damit die Platine wieder in Ihre Hülle passt.
Nun noch die Stege (nicht die Aussenseite) mit etwas Sekundenkleber benetzen und die beiden Hälften für 10 Sekunden fest aufeinander drücken. Den Notschlüssel bitte erst nach 3-4 Minuten einstecken, falls etwas Sekundenkleber im Schacht ist und sonst den Schlüssel ankleben würde.
Ergebnis
Das wars, fertig. Der Schlüssel muss nicht wieder angelernt werden, er funktioniert out-of-the-box weiter.