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Freelander 2 – Rost unter der Heckklappenspange

Rost? – Eigentlich kennt der Freelander 2 keinen Rost. Klar unter dem Fahrzeug an den Fahrwerksteilen entsteht immer Rost, aber an der oberen Karosserie ist eigentlich (bei guter Pflege) kein Rost.

A b e r  links und rechts neben der Heckklappenspange (da wo der Türöffner und die Nummernschildbeleuchtung drinnen ist) ist links und rechts aussen der Lack von der Spange durchgescheuert und es hat sich Rost gebildet. Ich habe ja da Modell mit der breiten Spange, die ab Modelljahr 2011 (MY2011 oder auch BJ2011) verbaut wurde.

Nach der Demontage habe ich dann gesehen, dass schon mal die Spange demontiert sein muss, denn die beiden äußersten Fassungen sind bereits nicht mehr schraubbar und ausgebrochen.

Wie kann man nun die Heckklappen-Spange abbauen?

Ich habe mir hierzu das Video auf YouTube von powerfullukltd angesehen. Simon macht immer gut verständliche Videos, schaut auch mal in seine vielen Videos zum Freelander 2 rein, die helfen meist gut weiter. Simon war auch schon mal bei meinem anderen Lieblingskanal It’s LR time zu besuch. Christian und Vera von „IT’s LR time“ bringen zwar nichts über den Freelander 2 (außer wenn der ehemalige mal wieder vom Bauern kommt), aber die beiden zerlegen und reparieren Disco 3 und Disco 4 (ja und auch schon mal einen RR).

Zuerst die Innenverkleidung

Ok, fangen wir an.

Zuerst müssen 2 schwarze Schrauben (je eine pro Seite) mit einem Kreuzschlitzdreher, aus den Innengriffmulden zum zuziehen, herausgeschraubt werden.

Dann kann man die Innenschalen durch leichtes heben und ziehen herausnehmen.

 

 

 

 

 

Dachach kann man nun die Innenverkleidung der Heckklappe lösen.
Hierzu ziehen wir die Innenverkleidung mit den Händen bei geöffneter Heckklappe am äußersten Ende nach unten.

 

 

 

 

Die Innenseite ist mit 7 weißen Steck-Clipsen (3 auf jeder Seite und 1 Clips im Zentrum) befestigt.

Am oberen Bereich ist die Innenverkleidung mit 6 Metall-Steck-Clipse (Schlitze in der Innenverkleidung) befestigt, aber auch diese sind ohne Probleme lösbar, einfach vorsichtig von jeder Seite nach innen abziehen.

 

 

 

 

Verschraubung der Spange lösen

So nun benötigen wir eine Knarre, eine Verlängerung und eine 8mm Nuss, sowie eine Taschen- oder Stirnlampe.

Mit der Knarre müssen nun 8 Schrauben (Siehe Foto) in der Heckklappe herausgedreht werden. Diese befinden sich unter den Öffnungen der Dopplung direkt unter der Heckscheibe, also unter der Spange.

Macht dieses bitte auch bei geöffneter Heckklappe, denn dann könnt Ihr die Schrauben senkrecht nach unten entnehmen. Anderenfalls können die Schrauben ins innere der Heckklappe fallen und dann geht das Gefummel los, um sie wieder heraus zu bekommen.

Wenn die Schrauben raus sind, dann muss nun noch der Stecker für die Nummernschildbeleuchtung und den Türschalter abgezogen werden (leicht von vorne drauf drücken). Aber ACHTUNG: Wenn der Stecker gezogen ist und Ihr die Heckklappe schließt, dann geht der Öffner nicht mehr und Ihr bekommt die Heckklappe nicht mehr auf. (Notlösung: über die hintere Sitzbank in den Kofferraum kriechen und Stecker wieder einstecken), also legt ein dickeres Tuch über den Schließer um das Zufallen der Heckklappe zu verhindern.

Nun könnt Ihr die Heckklappe absenken (nicht schließen) und an der Spange von außen ruckeln. Wenn diese sich löst, seht Ihr noch das Kabel, wo Ihr innen den Stecker abgezogen hattet, dieses geht durch eine Gummidichtung nach innen. Dieses Gummi drückt bitte von innen einfach heraus.
OK, nun könnt Ihr die Spange wegnehmen und (auf einem Tuch) bei Seite legen.

 

Reinigung für die nächsten Schritte

Wahrscheinlich hat sich unter der Spange viel Dreck gesammelt, der muss erstmal weg.
Dazu nehmt einfach einen feuchten Lappen und einen Eimer Wasser und reinigt die Heckklappe und den Innenbereich der Spange gründlich.
Danach einfach mit einem sauberen feinen Baumwolltuch trocken wischen. Ich habe nun noch mit Bremsreiniger nachgereinigt, ist aber nicht unbedingt notwendig.

Bei mir waren die äußeren Schraubengewinde in der Spange bereits irgendwann unprofessionell zusammengebaut worden, daher sind diese aus der Spange ausgerissen. Diese habe ich dann mit eine Zange fixiert und der Knarre abgeschraubt.

Man sieht nun auf der Heckklappe weißliche Linien (im Foto rosa eingerahmt), dass sind Schauerkanten der Spange im Klarlack. Bei mir hat diese an den Enden dann aber durch die Vibrationen nicht nur den Klarlack, sondern auch den Farblack und die Grundierung durchscheuert. Dadurch lag dann das Blech frei und setzte Rost an.

Die „Scheuerkanten“ kommen u.a. durch die nicht korrekt positionierte Schaumgummilippe auf der Innenseite der Spange.

2 Möglichkeiten der Lack-Reparatur

Da nur 2 Stellen wirklich freigescheuert sind, haben wir 2 Möglichkeiten der Behebung. Bei beiden muss der Rost erstmal weg. Das kann man mit Schleifpapier machen oder mit einer Drahtbürste an einem „Dremel“. Die Dremel-Lösung ist feiner justierbar und aus meiner Sicht das bessere Ergebnis. 

  1. Grundieren und mit Lackstift Tupf-Lackieren der gesäuberten Roststellen
  2. Spachteln und Lackieren

Variante 1 – Lackstift 

Werkzeug: kleiner sauberer Pinsel, Spühdose Grundierung, Lackstift passender Farbe, Dremel mit Drahtbürste

Wie geht man nun vor? 

Mit dem Dremel und der Drahhtbürste nimmt man den Rost weg bis das blanke Bleck ohne Rost zu sehen ist. Hier werden aber nur die Rostigen Stellen und die Kanten des angrenzenden Lackes behandelt.

Auch an den Löchern unter der Heckklappenspange bitte den Rost beseitigen.

Sprüht nun den etwas Grundierung in den Dosendeckel oder ein anderes sauberes, fettfreies Gefäß.

Mit dem Pinsel tupft /streicht Ihr nun die Grundierung auf das nackte Blech und die Lackkante drumherum.

Vergesst nicht die Lochränder, solltet Ihr welche vom Rostansatz befreit haben.

Das ganze lasst Ihr dann 30 bis 60 Minuten trocknen (Je nach Witterung)

 

 

Wartezeit überbrücken

In der Trockungszeit der Grundierung habe ich dann die ausgebrochenen Schraubklammern mit 2-Komponenten „flüssig Kunstoff“ (Epoxid-Harz) wieder in Position gebracht und den überstehenden Kunststoff dann mit dem Cutter abgeschnitten.

Das sollte für die nächste Befestigung ausreichend sein.

Da alle Schraubklemmen in der Spange mit einer Gummiplatte unterlegt waren, diese aber nun nach 14 Jahren ausgetrocknet sind und abfielen (siehe oben bei den Schraubklemmen), habe ich (aus Mangel an passenden Ersatzgummis) einen älteren Fahrradschlauch zugeschnitten und mit Kövulfix (Schusterleim, wie Pattex nur besser von Kömmerling aus Pirmasens) an die Stelle positioniert. Diese dienen dann als Puffer zwischen den leicht rostigen Klammern und dem Lack der Heckklappe. Gleichzeitig hebt das auch die Leiste ein wenig von der Heckklappe ab.

 

Nun den Lack auftragen

So nach der Trocknung der Grundierung nun mit dem Lackstift (und seinem innenliegenden Pinsel) die grundierten Stellen vorsichtig und recht passgenau mit Lack überziehen. Arbeitet lieber langsam und vorsichtig, bzw. genau, denn man sieht Lackstiftspuren aus ca. 30-50cm Entfernung. Auch geht die Vertiefung durch das Entfernen von mindestens 3 Lackschichten (Grundierung, Farblack, Klarlack) nicht weg. Aber es verhindert das weitere rosten und sieht besser aus als die Roststellen.

Nun lasst den Lack nochmal 1-2 Stunden trocken (je nach Witterung, bzw. Angabe auf dem Lackstift) und befestigt die Heckspange wieder auf der Heckklappe. Alles in Umgekehrter Reihenfolge zum Ausbau.

Optimal wäre auch die Schaumgummilippe in der Spange zu erneuern, da ich aber gerade keine auf Lager hatte, wurde das verschoben.

 

Und weil ich mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden bin, folgt nun doch die Variante 2

 

 

 

 

Variante 2 – Spachteln und Lackieren

…. folgt.

Den ganzen Bereich „anschleifen“ (Nassschleifpapier 300er), damit der Lack angeraut ist. Dann die Reststellen mit Spachtelmasse füllen und glattschleifen. Anschließend die nicht zu lackierenden Bereiche sauber abkleben und mit einer Sprühdose den passenden Lack auftragen. Spühnebel anschließend mit Polierpaste anschleifen und Politur auf Hochglanz bringen.

 

 

 

 

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